Freitag morgen, ich betrete die Firma und alle grinsen mich an. Mir war klar, okay er hat es ihnen schon erzählt. Doch eigentlich nerven sie mich, diese Blick, dieses Lächeln. Alle wollen sie wissen wie es mir geht. Aber was sagt man? Die Wahrheit? Entschuldigt bitte das ihr euch alle freut, ich finde es fürchterlich! Nein ich behalte meine Gedanken für mich und verziehe mich in mein kleines, dunkles Büro, in dem ich meine Ruhe habe. Manchmal klingelt das Telefon, mein Mann, er will wissen ob alles in Ordnung. Natürlich, ich muss arbeiten, fahre ich ihn von der Seite an.

Ich erkundige mich nach einem neuen Doc im WWW. Mein alter ist mir zu, naja nicht unpersönlich aber auch nicht erhlich genug. Ich finde einen, er soll sehr gut sein, direkt von der Uni D´dorf. Okay, testen kostet ja nichts. Ich rufe an und frage ob ich bitte heute noch einen Termin bekommen könnte. Klar elf Uhr ist noch Platz. Gesagt getan, ich setzt mich ins Auto und mein Mann ruft, hey warte ich will mit. Wozu wiedersprechen-bringt eh nichts. Wir also beim Arzt-und dann diese blöde Frage-warum sind sie denn hier?-ganz vorsichtig antworte ich, dass ich schwanger wäre. Er-na das ist doch schön. Ich- Ja,(?)aber....ich erzähle ihm meine Geschichte. Von der Tod- und Fehlgerburt, von den fehlenden Enzymen die mir fehlen, von meiner Tochter.
Dann überraschte er mich, er hörte es sich nicht nur an, nein er schrieb sich auch alles ganz genau auf und frug sogar nochmals nach, damit er auch alles richtig verstand. Naja, dann dieses Prozedere was beim Doc halt so üblich ist und dann der Ultraschall. Er konnte mir meine Schwangerschaft bestätigen aber er konnte das Kind noch nicht sehen. Dabei war genau dieses mein Hoffnungsfunke-vielleicht hätte sich in diesem Moment ja meine Einstellung geändert-aber nichts.
Das war es auch schon, ich bekam meinen ersten Termin zur Vorsorge und eine Überweisung für das Blutlabor.

Auf dem Weg nach Hause stahlte mein Mann über beide Ohren. Er sagte immer nur- oh du bist schwanger-das ist so schön. Ich dachte mir in diesen Momenten nur, mein Gott tu mir einen Gefallen und halt nun endlich den Mund.
Der besuch beim Arzt war also auch nicht hilfreicher mich auf Baby Nr. 4 einzustellen. Abend telefonierte ich dann noch mit meiner besten Freundin J. in der Hoffnung sie würde ein wenig bedenklicher über die Situation reagieren. War leider auch nicht so. Auch sie freute sich. Sie sagte nur-das schaffen wir jetzt auch noch. Eigentlich sehr schön, weil ich weiß sie steht genau wie in der ersten Schwangerschaft hinter mir.Naja, dass einzige was es in dieser Schwangerschaft nicht gibt, ist eine Kaulquappe,dafür weiß sie schon, dass es nun das Würmchen ist.